Der Verkehr in der Wasserburger Altstadt – ein unendliches Thema mit eben so vielen Facetten. Natürlich wurde darüber auch bei der Bürgerversammlung am Montag im Feuerwehrgerätehaus (wir berichteten) gesprochen. Im Fokus: Die Schmidzeile (unser Foto) und die Ledererzeile. Zu Letzterer bemängelten Anwohner das ständige und gefährliche Parken in zweiter Reihe, das tägliche Chaos beim Aus- und Einparken und den damit verbundenen Spießrutenlauf für die Fußgänger. Aber auch die Schmidzeile sorgt nach ihrer Sanierung für Gesprächsstoff …
Dorle Irlbeck, den Wasserburgern von ihren zahlreichen Aktivitäten in der Stadt und als Trägerin der Heiserer-Medaille bekannt, monierte, dass die Anwohner durch mangelnde Stellplätze und die ungünstige Verkehrsführung nach der Sanierung nur unter größten Gefahren ihre Pkw vor den Häusern entladen könnten.
„Man kann sein Auto da nirgends kurz abstellen, um zum Beispiel mal einen Getränkekasten aus dem Kofferraum zu holen. In der Schmidzeile wohnen viele ältere Menschen, die sind da wirklich hilf- und ratlos, weil man mit dem Auto nicht stehen bleiben kann,” so die Wasserburgerin.
Weitere Kritikpunkte von den Anwohnern waren die nächtlichen Autorennen, die sich Jugendliche die Burg hinauf lieferten. Vorgeschlagen wurden Tempokontrollen oder festinstallierte Messstellen.
Bürgermeister Michale Kölbl räumte ein, dass die Sanierungsmaßnahmen tatsächlich nicht ganz nach den Wünschen der Stadt abgelaufen seien. „Grundsätzlich ist es so, dass die Schmidzeile eine Staatsstraße ist. Darüber sind wir einerseits froh, sonst kämen die Unterhaltskosten für die Innbrücke auf die Stadt zu, andererseits fehlt uns natürlich dadurch der Zugriff auf die Straße, für die der Freistaat zuständig ist.” Man habe das Problem aber erkannt und werde prüfen, wie für Abhilfe gesorgt werden könne.
Einer mobilen oder sogar festinstallierten Tempokontrolle musste der Bürgermeister fürs ganze Stadtgebiet vorerst eine Absage erteilen. „Wir haben derzeit nur das Recht, den ruhenden Verkehr zu überwachen.”
Allerdings stellte der Bürgermeister auch in dieser Sache eine Lösung in Aussicht: „Wir sind im Gespräch mit dem Zweckverband der Verkehrsüberwachung Oberland, die den fließenden Verkehr in unserer Region kontrollieren darf.”
Zur Lederer- und Schmidzeile versprach der Bürgermeister nochmals genau einen Blick auf die Problematik werfen zu wollen. „Wir haben vor kurzem erst die Verkehrsbefragung durchgeführt und sind dabei, an einem Konzept zu arbeiten.” HC