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Ein irres Spiel: 6:2-Heimsieg gegen die Eispiraten

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eisStarbulls-Trainer Franz Steer ist nach dem Spiel sichtlich erledigt: „So was gibt es nicht. Auch nach Jahrzehnten im Eishockey, wenn du glaubst, du kennst alles, dann kommt so ein Abend, so ein Spiel. Unglaublich.“ Die Starbulls schlagen gestern die Eispiraten Crimmitschau mit 6:2. Acht Tore und 47 Strafminuten plus eine Matchstrafe für Crimmitschau, ein „doppelter Penalty“, die 2.400 Zuschauer kommen auf ihre Kosten. Erst mit einer 30-minütigen Verspätung kann das spektakulärste Match seit langem angepfiffen werden. Die Gäste waren in mehreren Verkehrsstaus gefangen und treffen erst kurz vor Anpfiff ein …

Dies machen sich die Hausherren zunutze und eröffnen vom Anpfiff weg einen Sturmlauf aufs Gästetor. Die Innstädter können mehrere Torchancen nicht verwerten und lassen Crimmitschau ins Spiel finden.

Die Sachsen werden zunehmend munter und vergeben ihre erste Chance durch Erik Gollenbeck in der 8. Spielminute. Rosenheim zeigt schöne Spielzüge, kann aber kein Tor erzielen. Dafür überzeugen die Hausherren durch kluges Stellungsspiel auch in Unterzahl. In der 16. Spielminute ist es endlich soweit: In Überzahl erzielt Andrej Strakhov auf Vorarbeit von Vallorani und McNeely das 1:0. Weitere Chancen werden nicht verwertet und es geht mit 1:0 in die Kabine.

Das zweite Drittel beginnt bitter für Rosenheim. Gerade als eine Zweiminutenstrafe für Peter Lindlbauer wegen Beinstellen endet, erzeieln die Gäste durch Bernhard Keil den Ausgleich zum 1:1. Danach verflacht das Spiel. Trainer Steer wird es später als „grottenschlecht“ bezeichnen. Statt Spielzügen gibt es Fehlpässe und Missverständnisse, aber auch Pfostenschüsse auf beiden Seiten. Timo Herden verhindert wiederholt eine Gästeführung mit tollen Paraden.

Auf den Zuschauerrängen wächst die Unzufriedenheit mit den Schiedsrichtern. Es gibt mehrere kleinliche Entscheidungen gegen Rosenheim. Erst kurz vor Ende des Drittels nehmen die Innstädter den Spielfaden wieder auf und kombinieren flüssig.

Auch Crimmitschau kann sich bei seinem Keeper bedanken. Ryan Nie hält alle Schüsse der Hausherren. Mit einem 1:1 geht es in die Kabine.

Das Schlussdrittel hat es dann in sich und liefert fast alles, was Eishockey so populär macht. Rosenheim setzt sich schließlich durch wegen besserer Disziplin und der Konzentration aufs Spiel. Die Gäste hingegen lassen sich zu mehreren schweren Fouls hinreißen und werden vom unsicheren Schiedsrichter Michael Klein reihenweise auf die Strafbank geschickt.
 
Und es sind die Entscheidungen des Schiedsrichters Klein, die jetzt für ein Feuerwerk der Emotionen sorgen.
Erst gibt er einen Treffer der Gäste nicht wegen Torraumabseits, dann lässt er nach einem weiteren Tor von Kapitän Andrej Strakhov fast eine Minute weiter spielen, bevor er nach Unterbrechung und langen Diskussionen mit seinen Assistenten den Treffer doch gibt.

Rund 2.400 Zuschauer sehen jetzt einen Sturmlauf der Innstädter. Crimmitschau kann sich nur noch durch übertriebene Härte auf dem Eis wehren. John Tripp und Dominic Walsh müssen wegen Bandencheck auf die Strafbank, Eric Lampe erhält eine Matchstrafe wegen Schiedsrichter-beleidigung. Damit ist das Spiel so gut wie entschieden.

Die Starbulls konzentrieren sich aufs Spiel und überzeugen durch tolle Kombinationen. Tyler McNeely auf Vorlage von Vallorani und Rohner sowie C.J. Stretch auf Zuspiel von Renner und Lindlbauer erzielen in Überzahl das 3:1 und 4:1 für die Hausherren.

Die Halle steht Kopf. Bei den Gästen liegen die Nerven blank.
Eine Auszeit soll Ruhe ins Spiel bringen. Noch sind
14 Minuten zu spielen. Penalty für Rosenheim. McNeely wird vom Gästetorhüter gelegt. Zur Überraschung vieler Akteure lässt der Schiedsrichter den Penalty wiederholen! Nochmal tritt Tyler McNeely an und zeigt seine Extra-Klasse. Tor! 5:1 in der 48. Spielminute.

Die Gästespieler Schietzold und Foy erhalten jeweils zwei Minuten wegen Stockschlagen.
Auf dem Eis wird es turbulent. Wade McLeod folgt ihnen wegen Crosscheck.
In der 51. Minute erzielt erneut Andrej Strakhov einen Treffer auf Vorarbeit von C.J Stretch und Max Renner.
Goalie Timo Herden gibt seiner Mannschaft den nötigen Rückhalt in turbulenten Schlussminuten. Als Max Renner fünf Minuten vor Spielende für Beistellen zwei Minuten absitzt, kann Crimmitschau durch Bernhard Keil auf 2:6 verkürzen.

Dann ist Schluss und die Begeisterung auf den Rängen groß. Acht Tore, zahlreiche Torchancen, harte Zweikämpfe, ein doppelter Penalty, Pfostenschüsse und 47 Strafminuten; ein unvergessliches Schlussdrittel. Eishockey in Rosenheim!

Foto: Starbulls/Schirmer


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