![]()
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote im August bei 2,3 Prozent (im Vormonat 2,1 – vor genau einem Jahr 2,5 Prozent). Das meldet die Agentur heute. Zum Stichtag Mitte August waren im Landkreis Rosenheim noch 197 unversorgte Bewerber gemeldet. Dem gegenüber standen 474 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Ausbildungsplätze gab es noch im Verkauf (125), in der Lebensmittelherstellung und – verarbeitung (61) sowie in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen (43).
Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 3 201. Hier sind 2 004 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 213 mehr als im Vormonat.
Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1 197 arbeitslose SGB II-Kunden registriert, 37 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 3 438 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2 714 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Wie um diese Jahreszeit üblich erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Rosenheim INSGESAMT im Urlaubsmonat August leicht um 400 auf 7 230 Betroffene. Michael Vontra, stellvertretender Leiter der Rosenheimer Arbeitsagentur, nennt zwei mögliche Gründe dafür: „Zum einen ist Ferienzeit in Bayern und dementsprechend sind auch Personalentscheider in Urlaub und es kommt nur vereinzelt zu Neueinstellungen. Zum anderen haben sich – wie in jedem Jahr – viele unter 25-Jährige nach Schul- oder Ausbildungsabschluss arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosigkeit ist bei dieser Personengruppe im Betrachtungszeitraum vom 13. Juli bis 13. August um 200 Personen, das entspricht 26 Prozent, auf 970 Betroffene angestiegen. Es sind jedoch 220 weniger unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet als noch vor einem Jahr“, sagt der stellvertretende Agenturleiter. „Ein Großteil der jungen Menschen wird jedoch sicherlich nur für kurze Zeit arbeitslos gemeldet bleiben. Viele haben uns schon signalisiert, dass sie bereits eine Arbeitsstelle in Aussicht haben, oder ab Herbst eine weiterführende Schule besuchen, beziehungsweise ein Studium beginnen werden.“
Insgesamt hat sich die Arbeitslosenquote im vergangenen Monat im Agenturbezirk Rosenheim um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent erhöht und ist damit um 0,3 Prozentpunkte geringer als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Vontra ist optimistisch, dass der Arbeitsmarkt weiter aufnahmefähig ist: „Im August waren 650 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vergleichsmonat des Vorjahres und auch die sehr positive Entwicklung der Anzahl der zu besetzenden Stellen unterstreicht die Dynamik des regionalen Arbeitsmarktes: Seit Jahresbeginn haben die Betriebe im Agenturbezirk dem Arbeitgeberservice 9 620 neu zu besetzende Stellen gemeldet, 580 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Insgesamt sind bei der Arbeitsagentur Rosenheim, die Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen umfasst, aktuell knapp 5 400 vakante Arbeitsplätze gemeldet, so viele wie noch nie in einem Monat August. 5 130 der Angebote sind sozialversicherungspflichtig und 5 150 sofort zu besetzen.“
Von den Arbeitsagenturen in Rosenheim, Holzkirchen, Bad Tölz und Wolfratshausen werden aktuell 4 350 Arbeitslose nach dem Sozialgesetzbuch III betreut. Das sind zwar 330 Personen mehr als im Juli, jedoch 330 weniger als vor einem Jahr. Die Jobcenter in der Stadt und den Landkreisen sind derzeit für 2 880 Menschen im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches II zuständig, ein Plus von 60 Personen gegenüber dem Vormonat, aber ein Minus von 320 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.
Ein Hauptaugenmerk legt der stellvertretende Agenturleiter kurz vor Ausbildungsbeginn auf den Lehrstellenmarkt: „Im September starten viele junge Leute mit ihrer Berufsausbildung, jedoch haben noch nicht alle Jugendlichen eine passende Stelle gefunden und auch einige Betriebe suchen noch händeringend nach dem richtigen Bewerber“, sagt Vontra.
Am Stichtag 13. August waren bei der Agentur für Arbeit Rosenheim noch 460 unversorgte Bewerber für Ausbildungsplätze gemeldet. Dem gegenüber standen 1 150 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es im Verkauf (260), in der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (u.a. Metzger, Bäcker und Köche) (120) und bei den Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen (100). Aber auch in den medizinischen Gesundheitsberufen (u.a. medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte) (70), in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen (50) und Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen (50) waren noch unbesetzte Ausbildungsplätze für heuer gemeldet“, informiert Vontra. Mit Blick auf die Bewerber sagt er: „Wir stellen wie schon in den Vorjahren aufgrund des guten Ausbildungsmarktes fest, dass einige Jugendliche sehr lange gewartet haben, bis sie sich überhaupt beworben haben, nach dem Motto: „Ich bekomme eh noch leicht eine Lehrstelle“. Und nun stellen sie fest, dass die Bewerbungsfrist in einigen Berufsbereichen längst abgeschlossen ist und schon für den Ausbildungsbeginn im Herbst 2019 läuft. Zudem sind nicht mehr alle Bewerber zu beruflichen Alternativen bereit, da sie aufgrund des viel besagten „Mangel an Nachwuchskräften“ nur noch „ihre“ Traumlehrstelle antreten wollen. Außerdem gibt es Schulabgänger, die sich in den letzten Jahren nicht um eine betriebliche Ausbildung bemüht haben und nun auf uns zukommen.“ Er appelliert an die jungen Menschen, die noch nach einem Ausbildungsplatz für heuer suchen: „Seid bei der Berufs- und Betriebswahl sowie beim Arbeitsweg flexibel und vereinbart am besten gleich unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 oder per E-Mail an Rosenheim.berufsberatung@arbeitsagentur.de einen Termin mit der Berufsberatung. Oder kommt am Montag, dem 3. September zwischen 08.00 und 12.00 Uhr, oder am Donnerstag, dem 6. September zwischen 08.00 und 12.00 Uhr und zwischen 13.00 und 16.00 Uhr ohne Termin in die Agentur für Arbeit Rosenheim (Wittelsbacherstraße 57, 83022 Rosenheim). Unsere Experten von der Berufsberatung warten mit attraktiven Lehrstellen mit Starttermin sofort und tollen Bewerbungstipps.“
An die Betriebe gewandt sagt der stellvertretende Agenturleiter: „Es gibt immer wieder Beispiele, dass sich junge Menschen, die in der Schule nicht so glänzen konnten, im Betrieb sehr positiv entwickeln und ihre Ausbildung – eventuell mit Nachhilfeunterricht, die sogenannten ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH), bezahlt von der Agentur für Arbeit – auch erfolgreich abschließen. Geben Sie diesen Jugendlichen eine Chance! Anfragen von Arbeitgebern, die einen Ausbildungsplatz in diesem (Hinweis: Ein Einstieg bis Anfang/Mitte Dezember ist in der Regel kein Problem) oder nächstem Jahr besetzen möchten, oder sonstige Fragen zur beruflichen Qualifizierung oder Unterstützungsmöglichkeiten haben, beantwortet der Arbeitgeberservice gerne unter der – ebenfalls kostenfreien – Servicenummer 0800 45555 20, oder in einem persönlichen Beratungsgespräch.“
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:
- Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Vormonat: 3,9; August 2017: 4,7 Prozent). Derzeit sind 1455 Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um 63 auf 681. Für 774 arbeitslose SGB II-Kunden, 24 mehr als im Juli, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2 334 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1 823 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Zum Stichtag 13. August waren in der Stadt Rosenheim noch 127 unversorgte Bewerber gemeldet. Dem gegenüber standen 185 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es noch im Verkauf (33), in nichtmedizinischer Gesundheits-, Körperpflege- und Wellnessberufe und Medienzintechnik (u.a. Friseure) (14) und in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen (13).
- Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im August mit 2,0 Prozent (Vormonat: 2,0; August 2017: 2,2 Prozent) die niedrigste Arbeitslosenquote im Agenturbezirk auf. Das entspricht 1418 beschäftigungslosen Bürgern. Davon sind 942 Männer und Frauen, 50 mehr als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 476 Betroffene, in etwa so viele wie im Juli, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2 033 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1 613 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Zum Stichtag 13. August waren im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen noch 78 unversorgte Bewerber gemeldet. Dem gegenüber standen 303 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es im Verkauf (68), in der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (28) und in den medizinischen Gesundheitsberufen (25).
- Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1 154 Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,1 Prozent (Vormonat: 2,1; August 2017: 2,4 Prozent) entspricht. Davon sind 720 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, sechs mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der ArbeitslosengeldII – Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 434 Arbeitslose gemeldet, 4 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 1 120 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 898 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Zum Stichtag 13. August waren im Landkreis Miesbach noch 54 unversorgte Bewerber gemeldet. Dem gegenüber standen 188 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es noch im Verkauf (38), in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen (22) und in der Lebensmittelherstellung und – verarbeitung (21).
Der Beitrag Wo sind die Azubis für den Verkauf? erschien zuerst auf Wasserburger Stimme.